Freitag, 22. Januar 2016

Centro - Recife (1)

Pernambucos Hauptstadt Recife ist wohl nach Salvador die aufregendste Stadt im Nordosten. Die Lage an der Küste ist traumhaft, die Kultur- und Unterhaltungsszene ist stark ausgeprägt und der Karneval ist einer der größten und bekanntesten im ganzen Land. In einem Reiseführer fand ich die sehr treffende Beschreibung: "Verglaste Hochhäuser ragen in den Himmel, in den Einkaufszentren wuselt es nur so vor Kunden, der Verkehr donnert über die überfüllten Straßen und die Vororte erstrecken sich bis ins Unendliche". Ja, Reichtum und Armut liegen hier wirklich sehr dicht beieinander. 
Recife ist insgesamt für mich "raw and dirty", wie es ODB vom Wu-Tang Clan wohl sprachgewandt beschreiben würde. Wer "coole", raue und stolze Städte liebt, der ist in Recife genau richtig. Und ich mag es ja gerne, wenn es etwas "rougher" ist... und nicht so "herausgeputzt" ;-)

Recife ist, wie ich ja schon angedeutet habe, eine ausufernde Stadt, in der man schwerer als in den meisten anderen Städten im Nordosten zurechtfindet. Das Stadtzentrum ist vollgestopft mit Bürohochhäusern, Kirchen im Kolonialstil und quirligen Märkten. Es erstreckt sich über einige Inseln und Halbinseln an den Mündungen des Rio Capibaribe und anderer, kleinerer Flüsse. Es gibt etliche Brücken über die Flüsse und viele Kanäle. 
Die "Hauptanziehungspunkte" sind neben Boa Viagem das historische Zentrum "Recife antigo" an der Atlantikküste, der Regierungsbezirk Santo Antonio mit seinen wuseligen Geschäfts- und Einkaufsvierteln im Süden und das "Markt-Viertel" São José.

Im Zentrum habe ich mich oft herumgetrieben, bin viel viel spazieren gegangen und habe besonders in Santo Antonio viel Zeit verbracht und bin meist immer mit dem Bus zu einer der folgenden Stationen gefahren:  Entweder zum Praça da República am nördlichen Zipfel von Santo Antonio, wo große Bäume und ein schmucker Springbrunnen stehen. Der Platz ist eingerahmt von imposanten Gebäuden aus dem 19. Jh. Genau im Süden des Viertels war mein anderer "Knotenpunkt", von wo ich meine Streifzüge durch das Zentrum oft begonnen habe: Hier steht die Capela Dourada, eine Kirche aus feinsten brasilianischen Barock von 1696. 

Noch etwas weiter im Süden kommt man dann in das wuselige Einkaufsviertel São José, mit verfallenen Kirchen aus der Kolonialzeit und Häusern mit traumhaften Fassaden. Hier habe ich mich oft einfach "treiben lassen" und bin in das Menschengewühl in den engen Gassen eingetaucht! In diesem Bezirk ist unter der Woche die Hölle los und sonntags sind die Straßen dann hier wie ausgestorben. 

Ich glaube, wenn ich alle die Straßenmärkte reflektiere, die ich in den verschiedenen Städten während meiner Reise kennengelernt habe: Der Markt in São José war der wildeste, größte, wuseligste von allen! Und derjenige mit den engsten und schmalsten Gassen, die einfach nur jeden Tag komplett überlaufen waren... 
Aber mir hat es gefallen! Normalerweise mag ich ja Menschenmassen auch nicht so, aber hier war es einfach nur aufregend, so dass ich den Markt in São José bestimmt 4, 5 Mal im Laufe der Zeit besucht habe! (Fotos davon in einem der kommenden Postings!)

Ein paar Eindrücke von meinen "City-Checks" ;-) Aber Achtung: Sehr viel Graffiti und ,Streetart'-Stuff! :-)




















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