Samstag, 16. Januar 2016

o tremv VLT & a feira do rato

Genau wie in Salvador wollte ich unbedingt auch in Maceió auf Schienen unterwegs sein, auf dem Weg durch die Vororte und entlang der Lagune Mundaú. In Salvador war das ja schon eine Aufregende Sache und ein sehr lohnenswerter Nachmittag. Auf diese Weise, mit dem Zug, kann man die Stadt und umgebung nochmal auf andere Art kennenlernen. Ich finde es jedenfalls immer spannend in Brasilien auch die Ränder und Vororte der Metropolen auf diese Weise etwas kennenzulernen!

Im damaligen Post in Salvador habe ich ja schon beschrieben, wie anders das mit dem "Zug /Bahn-fahren" in Brasilien ist. Eigentlich ist es eher ein kleiner Trip mit der "Bimmelbahn", ja das ist wohl das passende Wort, denn ähnlich wie in Bahia ist man auf diesem Wege mit ca 27 km/h, die die Bahn im Durchschnitt fährt, eher langsam unterwegs. Dafür ist es auch in Maceío / Alagoas mit 50 R$ (50 Reais entsprechen ungefährt 12 Cent) natürlich wieder lächerlich günstig unterwegs... :-)

Die Bahn in Maceió und den entsprechenden Vororten im Inland (siehe Karte unten) hält an 15 Stationen über eine Distanz von ca 30 km und legt dabei einen beträchtlichen Teil direkt an der der großen Lagune zurück bevor es durch ein ziemlich großes Palmengebiet geht bis die Bahn schließlich in der Provinz Rio Largo ihr Ziel findet und von dort wieder zurück nach Maceió / Centro fährt.
Also alles in allem ähnlich wie in Salvador, aber einige Unterschiede habe ich doch feststellen können: Die Bahn ist viel viel moderner als die in Bahia, kein Wunder... Maceió ist die erste Stadt in Brasilien gewesen, die diese VLT Bahnen in den 90er Jahren  eingesetzt hat. Da ist Alagoas dann also endlich mal federführend abseits von Kriminatlität und Gewalt... 
Desweiteren ist mir aufgefallen, dass man im Gegensatz zu Salvador relativ schnell in sehr "ländlich geprägte" Vororte gelangt, vorbei an einigen Plantagen und vielen landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die Vororte der Subúrbia hier in Maceió / Alagoas sind eine ganze Nummer kleiner als die in Salvador... klar, die beiden Städten trennen mal eben 2,5 Mio Einwohner, irgendwie logisch.

Ich bin in Rio Largo ausgestiegen und dadurch dass die Station direkt im Zentrum der Stadt lag, konnte ich dort dann auch alleine etwas rumlaufen und hab mich etwas umgeschaut. Kleinstadt mit 80.000 Einwohner für brasilianische Verhältnisse. Was aber sofort auffiel: Wie viel heißer es sich anfühlt hier im Innern, ohne den Wind der Küste... uff.
Auf dem Rückweg nach Maceió habe ich dann noch ein paar coole Studenten kennengelernt, die in Satuba auf eine Agrar- / Landwirtschaft- / Umwelt- Berufsschule gehen und dort gerade ihren Abschluss machen. Die Umstände, wie wir uns im Zug kennengelernt haben, waren sehr sehr lustig und ich muss immer noch schmunzeln wenn ich daran denke. 

Aaaaaber... jetzt zum feira do rato, der interessantesten und krassesten Sache im Zusammenhang mit der Bahn in Maceió. Ihr müsste unbedingt die Fotos unten und die Videos anschauen. Der feira do rato ist ein großer Markt im Zentrum von Maceió, der jeden Tag geöffnet hat und neben einigen festen Ständen zum großen Teil komplett auf der Straße stattfindet. Hier kann man, wie ich immer gerne sage, ein Messinstrument aufstellen, dass die "Lebensimpulsivität" misst... es zerbrechen, so viel Trubel und Treiben ist hier jeden Tag. Hier bekommt man alles und alles sehr günstig. 

Ein Teil des Marktes liegt genau an bzw. AUF der Zugstrecke (wie man unten auf den Fotos sehen kann). Die Händler breiten ihre Waren AUF den Schienen auf und alle Marktbesucher treiben sich ganz normal auf den Gleisen rum... die stören niemanden. Wenn der Zug dann kommt kommt es zu einem inzwischen schon "ritualisierten" Ablauf: Der Bahnfahrer hupt schon aus großer Entfernung wie verrückt wenn er sich dem Markt nähert und alle Händler packen die großen Sachen schnell von den Gleisen, gut jede Stunde geht das so. Alle Leute rennen wie wild durcheinander um schnell von den Gleisen zu kommen... dann unter ohrenbetäubendem Hupen fährt die Bahn durch und danach werden wieder alle Sachen ausgebreitet und das Marktgeschehen geht wieder weiter.

Es ist Wahnsinn, wie eng die Strecke an dieser Stelle ist, an der der Zug direkt neben den Ständen vorbeifährt...  

Als ich das das erste Mal gesehen habe, hab ich echt den Mund nicht mehr zu bekommen. Auf jeden Fall ist dieser "Markt mit der Bahn" in Maceió und der stündliche Aufruhr, wenn der Zug sich nähert im ganzen Land bekannt. 
Natürlich ist dabei auch schon einiges schief gelaufen gelaufen, trotz der Bimmelgeschwindigkeit des Zuges: Menschen sind wortwörtlich "zerquetscht" worden zwischen den Ständen und der Durchfahrt des Zuges...bzw. viele Junkies, die dort auf den Gleisen Crack konsumieren, im Drogenrausch vom Zug überrascht und erwischt worden.. :-/







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"Feira do Rato"













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