Donnerstag, 14. Januar 2016

Fischer-Favela Jaraguá - Vila dos pescadores

Die Fotos hier stammen sozusagen von einem "kleinen gemeinsamen Betriebsausflug" unserer GoBrazil-Truppe mit ein paar Stops an den City-Stränden Ponta Verde, Jatiuca, Pajuçara und Cruz das almas hier in Maceió. Kátia hat uns in ihrem Wagen auf portugiesisch "carona" gegben, d.h. uns mitgenommen um uns ein paar der vielen vielen Strandabschnitte in der Stadt zu zeigen, die Charly und Emely noch nicht kannten. 

Daneben waren wir noch bei der ehemaligen Fischer-Favela Jaraguá ganz in der Nähe des Hafens. (siehe Fotos weiter unten, bitte runterscrollen!) Hier stehen nur noch ein paar wenige Hütten in ein paar übrig gebliebenen sehr ärmlichen Gassen nachdem die Stadtverwaltung in einer, wie ich nachgelesen und von verschiedenen Einheimisch gehört habe, rigorosen und rücksichtslosen Art und Weise die alte Fischer-Favela hat abreißen lassen um dort neuen Wohnraum zu schaffen. 
Begründet wurde diese Aktion natürlich mit anderen Aspekten: Zu viel Kriminalität, Prostitution und Gewalt in diesem Viertel... aber als Reaktion auf all dies einfach mal alles niederreißen? Dann könnte man den Laden in Maceió ja gleich komplett dichtmachen bei einer der höchsten Kriminatlitäts-und Gewaltraten der Welt.

Gentrifizierung auf brasilianisch. Einfach mit Baggern und ohne Rücksicht auf Verluste alles niedermetzen und einreißen ... und die Menschen vertreiben. Bzw. ihnen gar keine andere Möglichkeit geben als den Weg, den man für sie ausgewählt hat.... über ihre Köpfe hinweg. Den Fischern und ihren Familien wurde alternativer Wohnraum einige Kilometer entfernt angeboten, allerdings zu sehr "unfairen" Konditionen... und man sollte nicht vergessen, dass dieses Gebiete in der Nähe des Hafens für viele Menschen ihr LEBENSRAUM war, der Platz in der Stadt, wo sie geboren und aufgewachsen sind... und dann einfach mal so in einen Betonklotz ziehen, wo man doch als Fischer-(Familien) immer direkt am Wasser gewohnt hat, dort wo man fischen kann? Und jetzt auf einmal in dem Bereich der Stadt umgesiedelt zu sein, wo der ganze Bereich des Strandes total verschmutzt ist? Das soll der "Ausgleich" sein?:-( :-/ Dafür dass man gesagt bekommt: "Wir machen jetzt einfach dein zu Hause am Wasser platt und du lebst nun einfach in einem Wohnblock 5 Kilometer von dort entfernt, wo du vorher jeden Tag gefischt und gelebt hast". Tz. :-(

Es gab große Protest- und Widerstandsaktionen der Bewohner, und viel Unterstützung und Solidarität aber am Ende hat alles nichts genützt. Die Bagger kamen und haben alle Hütten abgerissen ...Ein trauriges Ende... aber viele Fischer sind schon wieder auf dem "Weg zurück" an "ihr Meer", wenn auch nicht direkt an den alten Standort...

Beginnen wir aber mit ein paar hoffnungsvolleren Fotos.














































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Die "Reste" der ehemaligen Jaranguá-Favela mit ihrem berühmten Wahrzeichen, der Mini-Freiheitsstaue: Ein paar einzelne Familien sind noch da bzw. sind schon wieder zurückgekehrt. Wie lange sie noch hier bleiben können... wahrscheinlich nicht mehr lange, bis sie wieder vertrieben werden.






















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Die Vila dos pescadores: Das Umsiedelungsprojekt der ehemaligen Favela-Bewohner




hierhin wurden die Menschen aus der Fischer-Favela hin "umgesiedelt", aber schon jetzt sind viele bereits wieder zurückgekehrt in die Nähe des Hafens bzw. der Lagune... einem Fischer kann man eben nicht einfach mal sagen: "Wir machen jetzt dein zu Hause am Wasser platt und du lebst nun einfach in einem Wohnblock 5 Kilometer von dort entfernt, wo du vorher jeden Tag gefischt und gelebt hast". Tz. 














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die letzten Kilometer Strand an der Süd-Grenze von Maceió... hier kann und sollte man aber nicht ins Wasser gehen, keine gute Idee bei den Chemie-Fabriken ganz in der Nähe... und dem was alles sichtbar hier ins Meer geleitet wird. Erschreckend. So schön und sauber der Großteil der Stadt-Stände in Richtung Norden (vom Hafen aus gesehen) ist, so verdreckt und "verseucht" sind die City Strände in Richtung Süden. 2 völlig verschiedene "Strand-Welten", auch wenn man das auf den ersten Blick gar nicht so sieht...

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