Samstag, 15. Juli 2017

Reisetag: Von Fortaleza nach São Luís (18 Stunden)



Am Donnerstag habe ich mich aufgemacht und bin von Fortaleza mit dem Fernbus weitergereist nach São Luís. Geschlagene 18 Stunden waren das auf dem Tableau. Ya, richtig gelesen. 18 Stunden. Schaut auch das mal ruhig bei Google Maps oder wo auch immer auf der Karte (klein und groß) an, man denkt im ersten Moment bestimmt, wenn man noch nicht hier war: "Was, 18 Stunden?für dieses kleine Stück?" ... aber schaut euch mal die richtige Distanz und die km und setzt das in Relation zu Deutschland / Europa. DIE DISTANZEN SIND EINFACH ENORM HIER. Ich betone das immer wieder gerne, wenn ich mit Leuten hier spreche, die sich mit Deutschland so gar nicht auskennen: Brasilien ist 24x so groß wie Deutschland! 




Also los geht´s! Kurz nach Mittag los in Forta und dann von Ceará auf nach Maranhão. Auf dem Trip wurden mehrere kleinere Städte angefahren, weswegen natürlich nicht der schnellste Weg direkt an der Küste abgefahren wurde. Aber so einfach ist es hier auch nicht direkt an der Küste zu reisen, wie ich das bei meinen Routen in Bahia und Alagoas vor 2 Jahren erlebt habe. Damals waren ja gefühlte Stunden mit Sicht auf die Palmen direkt an der Küste inbegriffen. Hier im Norden ist das schon viel schwieriger aufgrund der Dünen und der oftmals etwas anderen Struktur der Küste - und es gibt auch weniger gut ausgebaute (Schnell-) Straßen direkt am Meer. Puh, 18 Stunden waren schon heftig... aber ich bin ja inzwischen "abgehärtet", was Busreisen in Brasilien betrifft. :-) Und ich weiß es durchaus zu schätzen, wie gut das (Fern-) Bussystem hier in Brasilien organisiert ist. 

Das muss man wirklich feststellen und ich habe das ja schon oft betont, wenn die letzten Jahre in Deutschland immer davon geschwärmt wird, dass es ja jetzt auch bei uns jetzt Fernbusse gibt. Das ist hier schon seit Jahrzehnten der "Standard" (natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass es das hier einfach nicht gibt, dass Städte über Züge miteinander verbunden sind - was natürlich auch irgendwie "logisch" ist, aufgrund der unglaublichgen Distanzen im Land). Nach einigen Busreisen die letzten Jahre weiß ich ja inzwischen auch, was das Wichtigste überhaupt dabei ist: Warm anziehen. Die Brasilianer übertreiben es einfach mal sowas von mit den Klimaanlagen (wobei, inzwischen habe ich mich auch daran gewöhnt, haha!), in Deutschland würde man den Busfahrer für verrückt erklären... Hier bedeutet es: Decken mitbringen, Pulli anziehen und los gehts! ;-) Und die zweit-wichtigste Sache für mich: Podcasts rein, mp3 Player an: Got Nexxt und Sportradio360 begleiten mich auch hier. :-)

Hoch über die Berge im Inland von Ceará, hinein in die Nacht... und irgendwann morgens gegen 7 bin ich angekommen in São Luís. Darauf erstmal einen frischen Frucht-Saft hier. Ich liebe das einfach... und auch das einfach immer wieder tolle Gefühl wenn ich hier in eine neue, unbekannte Stadt komme: Alles so neu, alles noch nicht "erobert", der Geruch in den Straßen, der Duft der Stadt, alles ist immer anders. So ist es auch mit den Erinnerungen.

Mein erster Eindruck: São Luís ist wild, ein bisschen "schäbig", schön heruntergekommen ... und ganz schön wild! :-)

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