Montag, 5. Oktober 2015

Tartarugas / Praia do Forte / Coconut-Coast / Projeto TAMAR


Am Sonntag hab ich mich mit Anni, einer Mitschülerin aufgemacht an die "Kokosnuss-Küste" (Costa dos Coqueiros) hier in Bahia. Nach einer Woche voll von Eindrücken aus der Metropole Salvador (und ich habe wirklich schon sehr viel abgeckt, aber dazu in den weiteren Tagen mehr) genau das Richtige: Auf in die Natur, Ruhe und einsame Strände genießen und die Seele streicheln. 
Die City hier unten in Barra ist am Wochenende wirklich ziemlich voll von Bahianos, die hier am Strand relaxen und das Wochenende genießen wollen. Und womit? Mit Recht. :-) Gleichzeitig fahren an den Wochenenden, so wurde es mir von Elia und Roberto erklärt, auch sehr viele Bahianos und Bahianas (natürlich nur die, die es sich leisten können, also sind es im Endeffekt hier nur sehr wenige) an die Küste von Bahia. Dort ist quasi ein wunderschöner Traumstrand neben dem anderen, die Stranddörfer reihen sich aneinaner und das alles nur 1-1,5 Stunden hier von der City entfernt. Einige Orte sind touristischer geprägt, andere sind wiederrum sehr klein und possierlich , man hat also die freie Auswahl.

Wir haben uns Praia do Forte und Guarajuba ausgesucht. Die beiden Strände haben sich insofern von einander unterschieden, dass an erstem mehr Touristen und etwas wohlhabendere Leute abgehangen haben, während mein Eindruck in Guarajuba eher so war, dass hier das "normale" Volk aus Salvador, der Umgebung und dem Ort selbst das Leben genießt. Dort war alles n bisserl "rougher" und "down to earth, nein beach". Die Locals haben schön Musik gepumpt und es war einfach eine sehr ausgelassene und entspannte Stimmung. Praia do Forte ist insgesamt mehr so wie ein offenes "Resort", mit vielen vielen Restaurant, Shops, Pousadas, Apartments und Bars.

Die Strände sind wirklich wundervoll. Das kann man natürlich nicht mit denen an der City hier in Salavador vergleichen, schon aufgrund der Weitläufigkeit und Abgeschiedenheit. Außerdem sind sie natürlich viel breiter als ein Stadt-Strand. Einfach mal so 1 Stunde in die eine Richtung spazieren und eine 1 in die andere... und die Strände hören nicht auf ;-) Wirklich ein Ort zum tiefen Durchatmen, Glücklichsein und Genießen! Und alles andere auf der Welt vergessen! :-)
Es ist auch ein ganz anderes Strand-Leben als in der Stadt. Dort heisst Strand in erster Linie: Interaktion, Essen, Trinken (Niemand liest am Strand Bücher!), Leute kennenlernen, quatschen, Späße treiben, Posen, seine Schönheit präsentieren, den Lässigen machen, Sport treiben, flirten, gemeinsam Grillen ... hier ist es dagegen bis auf den - ich nenne es "Service" Bereich (schaut die Bilder an) - eher von Ruhe, Langsamkeit und Entspannung geprägt. Also 2 völlig unterschiedliche Herangehensweisen an den "Lebensraum Strand".
Der Weg von Salvador war auch sehr relaxt und  grün. Vorbei an Naturschutzgebieten und Regendwald reihten sich irgendwann die Palmen direkt an der Küste aneinander. Wirklich schön und super wenn man das Stadtleben mal hinter sich lassen möchte. 

Ein weiteres Highlight war das Projeto Tamar, über das ich mich im Vorfeld schon umfassend informiert hatte. Es ist Teil der Biodiversitäts-Instituts des berühtem Chico Mendes und steht für Tartaturas Marinhas, also Meeresschildkröten auf deutsch und ist eine Non-Profit Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat die Meeresschildkröten vorm Aussterben und dem Ausrotten durch den Menschen zu retten. Darüber hinaus setzt sie sich für Umwelt-Küsten-und Meeresschutz ein und betreibt Öffentlichkeitsarbeit. 

An der Station von Praia do Forte gibt es mehrere kleine Becken mit Schildkröten unterschiedlicher Größe und Art, Seeigeln, Aalen und anderen Meeresbewohnern. Die Forscher von Tamar beschützen jedes Jahr etwa 550 Brutplätze an einem der 50 km langen Küstenstreifen. Es wird geschätzt, dass unter dem Schutz von Tamar etwa 6000 Schildkröten pro Jahr schlüpfen.
Ein sehr lobenswertes Projekt im vom Umweltschutz ja nun nicht gerade reichlich geprägten Brasilien. Ich fand es auf jeden Fall sehr interessant zu sehen wie die Schildkröten (die wirklich riesig sein können) dort aufgepeppelt, gefüttert und dort in liebevollen Händen versorgt werden.

Wer sich weiter über TAMAR informieren möchte:
http://www.tamar.org.br/


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Coconut-Beaches
 













Ich wusste wirklich nicht, dass sie so groß werden können. Wahnsinn!


















Oh, Giesele!













































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