Freitag, 30. Oktober 2015

meine Sprachschule "Instituto Cultural Idioma"

So, 5 Wochen bin ich nun schon knapp hier in Salvador. Und wie ihr ja sehr wahrscheinlich wisst, mache ich hier nicht nur "Abenteuer-Urlaub" und erprobe mich als Traveller auf paradiesischen Inseln und in urbanen Vororten, sondern bin mitunter ziemlich fleißig, so dass mein Kopf mitunter mehr raucht als zu Hause in Deutschland. ;-) 

Seit 5 Wochen bin ich nun dabei hier in der Sprachschule des Instituto Cultural Idioma mein Portugiesisch zu verbessern und auf ein höheres Niveau zu heben. Mir macht das unheimlich Spaß, denn ich liebe das brasilianische Portugiesisch und es ist ein schönes Gefühl, wenn man merkt, dass man wirklich Fortschritte mit der Sprache macht. Jedoch ist es mitunter auch sehr "hart" und anstrengend, das darf man nicht unterschätzen. 4 Stunden und mehr (in der Schule wird nur Portugiesisch gesprochen und wir SchülerInnen machen das vor/nach und in der Pause des Unterrichts auch fast ausschließlich) jeden Morgen sind schon ziemlich intensiv, da wir hier wirklich sehr kleine Gruppen bzw. Einzelunterricht haben. Das geht dann schon echt auf die Konzentration und macht natürlich den Kopf müde. Portugiesisch ist schon nicht soo einfach, finde ich u.a. aufgrund der Vielzahl von Zeiten, Verbkonjugationen und dergleichen. Klar, ich lerne hier nicht japanisch ... aber im Vorbeigehen mal eben so ohne sich richtig anzustrengen geht das hier natürlich nicht. 

Es ist eben etwas anderes, in einer Gruppe mit 10 Leuten zu lernen (wie in Osnabrück) oder wie hier zu Zweit oder zu Dritt bzw. auch mal alleine nur mit der Lehrerin. Das ist viel viel intensiver und damit auch anstrengender, weil man weniger "Pausen" hat und quasi immer im Kopf gefordert ist. Aber das Gute ist: So kommt man wirklich sehr schnell und gut weiter und spricht wirklich sehr sehr viel an einem Morgen. Das Sprechen und Üben ist eben das Allerwichtigste.

Der Unterricht ist immer von Montag- Freitag von 8:50 Uhr bis 12:30, quasi 4x 45 Minuten; also 4 Unterrichtsstunden. In der Pause sitzen wir meist oben auf der Dachterrasse und genießen Kaffee und Tee, ein bisserl Luft fürs Gehirn oder schauen den Grundschulkindern nebenan beim Sport zu. ;-)
Insgesamt sind es zur Zeit 7 Lehrerinnen, die aber nicht alle gleichzeitig in der Schule präsent sind, da hier alles komplett individuell auf die Sprachschülern_innen abgestimmt ist. Man hat die Wahl: Einzel- oder Gruppenunterricht, kann die Anzahl der Stunden wählen etc. Das ist alles sehr frei und jeder kann sich seinen Sprachkurs so zusammenbauen wie er möchte.

Die meisten Schüler - ich auch - machen Unterricht in der Kleingruppe am Morgen. Das reicht auch wirklich meist aus um sich schon sehr gut zu verbessern, denn nicht nur ich bin mittags dann erstmal ziemlich ko und brauche etwas Zeit und Ruhe um den Stoff und das Gelernte wieder aufzuarbeiten. Außerdem bin ich ja gerne viel in der Stadt unterwegs und probiere mein Portugiesisch hier auf der Straße unter den Einheimischen aus. ;-) Das ist eben auch sehr wichtig. 
Ich habe mich für einen 7 Wochen Sprachkurs entschieden, es gibt aber auch viele hier, die 2-3 Wochen machen, jedoch auch solche, die bis zu 10 Wochen bleiben. Jede_r eben so wie er das Budget und die Zeit hat und abhängig von den Zielen, die er / sie mit der Sprache verfolgt.

Es ist wirklich eine angenehme Atmosphäre in der Schule und ich fühle mich dort sehr wohl! :-) Die Lehrerinnen sind alle ziemlich cool und sympathisch, es werden viele Witze und lustige Sprüche gerissen und es geht allgemein sehr locker hier zu unter den Lehrerinnen und den Sprachschüler_innen. Außerdem ist alles sehr familiär, dadurch dass die Schule eher klein ist und im Moment auch nur wenige Schülern_innen hier sind. Die 5 Wochen bisher waren wir meist so zwischen 5 und 8 Schüler_innen gleichzeitig hier eingeschrieben. Meist habe ich in einer 3er Gruppe Unterricht, es kam aber auch schon vor, dass ich 1 Woche zu Zweit war bzw. Stunden alleine hatte. Das kommt immer ganz darauf an, welche Schüer ungefähr auf einem Niveau sind und wer welche Art von Kurs gebucht hat. Die Lehrerinnen wechseln sind meistens immer jede Woche ab, so dass ich bisher schon 5 verschiedene "Teacher" hatte. Das ist gut so, so bleibt es abwechslungsreich und interessant. 
Was die Internationalität meiner Mitschüler betrifft, so lässt sich dbzgl. sagen, dass es schon viele aus Frankreich, der Schweiz, Deutschland und Nordamerika gibt. Aber wir hatten hier auch einen Niederländer und andere Schüler aus kleinen Nationen. ;-) 

Mittags essen wir meist zusammen hier in der Umgebung in einem der vielen Kilo-Restaurants. In mehreren Lokalen hier in den Straßen, wo man überall draußen sitzen kann, bekommen wir durch die Sprachschule 10 % Ermäßigung. Wir haben schon einige verschiedene Restaurants und Imbisse ausprobiert, kehren dann aber doch immer wieder zu unseren 2 Favoriten zurück.

Neben dem Sprachunterricht bietet die Schule auch verschiedene Aktivitäten am Nachmittag an. Ich habe zum Beispiel meine Capoeira-Skills von vor 10 Jahren wieder aus der Tasche gezogen. In Münster damals habe ich ja mal ein halbes Jahr jede Woche Capoeira in einer großen Gruppe ausprobiert. Das war hier auch ganz cool. Wir waren zu Zweit und der sympathische Capoeira-Meister hat uns so einiges zeigen können. Aber wenn man nicht daran gewöhnt ist, dann ist der Muskelkater schon heftig am nächsten Tag. ;-)

Insgesamt bin ich mit der Schule hier wirklich sehr zufrieden. Dazu kommt noch, dass sie quasi gleich um die Ecke liegt und ich zu Fuß in 5 Minuten dort bin aufgrund der zentralen Lage meiner Wohnung hier. 

2 Wochen noch und dann heisst es schon wieder: Weiterziehen. Schon interessant wie schnell man sich an so viele Dinge gewöhnt. Mir kommt es schon seit der 3. Woche so vor als habe ich hier einen richtigen "Alltag". :-)

http://www.icicultural.com/


Die Pause genießen ... und dabei ab und zu auch mal ein bisserl englisch oder deutsch sprechen ;-)









auch die Schule ist natürlich wegen der Sicherheit eingezäunt

Ticiana, eine meiner Sprachlehrerinnen und Raul Seixas

im Unterricht




entspanntes Abhängen vorm Unterricht morgens um halb 9


urbanes Feeling wie Alex immer sagt; der Blick von der Dachterrasse in der Pause

neben unserer Sprachschule ist eine Grundschule, wo wir die Kinder in unserer Pause manchmal beim Sport zuschauen können


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