Freitag, 30. Oktober 2015

Solar do Unhão

Neben dem Leuchtturm und der Strandpromenade hier in Barra gibt es natürlich noch andere schöne Orte und Plätze in der Stadt um den Sonnenuntergang zu bewundern. Einer davon ist der Solar do Unhão mit Blick auf die Allerheiligenbucht. Es ist ein alter Gebäudekomplex aus dem 18. Jh. der als Umschlagplatz für Zuckerschiffe diente. Legenden zufolge spuken hier die Geister ermordeter Sklaven herum. ;-) Heute ist dort das Museum für Moderne Kunst untergebracht, das verschiedene Wanderausstellungen zeigt. Von dort aus bzw. vom Steg am Ufer hat man einen wunderschönen Blick auf die Bucht und kann ein paar schöne ruhige Momente genießen. Mir hat es dort auf jeden Fall sehr gefallen.

Man muss allerdings (immer!) mit dem Taxi anreisen, da dieser Ort in der "Cidade Baixa" (also der Unterstadt) komplett abseits der Busrouten liegt und es nur so vor unsicheren und gefährlichen Straßen, Ladeiraus (Steilpassagen entlang der Hügel) und kleinen Gassen wimmelt. Unterhalb der großen Straße direkt entlang der Bucht (Avenida Lafayete Coutinho) befindet sich ganz in der Nähe eine kleine Favela ("Comunidade Solar do Unhão"). In dieser und in den erwähnten Gassen drumherum leben leider viele viele Crack-Süchtige, die tagsüber und nachts immer auch in der engen Passage neben der Haupstraße herumhängen und dort quasi täglich Leute überfallen. Alleine in den letzten Wochen habe ich in den Nachrichten  von 3 solcher Vorfälle und Überfälle gelesen. Man schaue sich das Foto unten an, dann braucht man auch keine weiteren Erklärungen mehr, warum es sehr gefährlich ist diese Gassen entlangzugehen, man hat dort quasi keine Chance zu entkommen und die Menschen, die dort abhängen, warten quasi nur darauf, dass sich doch jemand dorthin verirrt. Es ist quasi Allgemeinwissen hier in Salvador, dass man niemals entlang dieser Wege gehen darf. Klar, direkt am Solar do Unhão passiert einem nichts und ich hab da auch mit einem Einheimischen gesprochen. Dieser Ort war allerdings auch der Einzige bisher, wo ich von den "Locals" mit "Gringo" angesprochen wurde. ;-) Sonst werde ich von den Einheimischen hier ja meist aufgrund des Aussehens für einen Brasilianer gehalten, haha. 

Ich bin zum Glück mit dem Taxi und dem Bus vorher schon ein paar an der Favela entlang gefahren und hab von daher schon gesehen, welche Leute mit welchem Habitus und welchen Problemen dort herumlungern. Diese langen Gassen entlang der Hauptstraße (dir von weit oben wie Fahrradwege mit Bregrenzungen aussehen) sehen wirklich fürchterlich aus: Tagsüber sieht man da alles voller Müll, Spritzen, herumlungernden Jugendgangs, halbnackte Prostituierte, noch mehr Müll, Drogenreste und jede Menge alte und junge Leute, die einfach auf dem Boden liegen, weil sie "drauf" sind (siehe Foto unten!). Von daher brauchte es keiner großen Vorstellungskraft um zu wissen, dass das kein guter Ort für einen Besuch ist.

Nun, wie gesagt... hier muss man aufpassen und ich finde es interessant, dass wirklich überall (und damit meine ich die Menschen hier, aber auch Reiseführer, Internetquellen, Foren etc.) davor gewarnt wird, was einem hier blühen kann, wenn man falsch abbiegt. Abseits dieser Problematik aber ein sehr schöner Platz, nicht nur für den Sonnenuntergang.




































hier sollte man besser niemals langgehen, auch nicht als Einheimischer



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