Vor ein paar Tagen habe ich mich zusammen mit Rob, einem niederländischen Professor, aufgemacht nach Bonfim in den Nordwesten der Stadt auf die Halbinsel Itapapige. Ich wollte mir unbedingt die berühmte Kirche "Igreja de Nosso Senhor do Bonfim" anschauen, von der ich schon viel gelesen habe. Mit dem Omnibus war das zwar eine ganz schön lange Fahrt, aber Salvador ist eben groß und Busfahren ist immer viel Action und Abenteuer, macht jedoch viel Spaß wenn man den Bogen raus hat. (Mehr dazu später).
Die Igreja do Bonfim ist eine der bekanntesten katholischen Kirchen in Savlador und der Region. Besonders populär ist sie durch die "Fitas", bunte Bänder, die mittlerweile zu einem Symbol für Bahia geworden sind. Sie tragen den Satz "Erinnerung an den Herrn von Bonfim Bahia" und beziehen sich auf eine Darstellung Jesu. Wer eine Fita kauft und um sein Handgelenkt bindet, geht eine monatelange Bindung ein: Jeder der 3 Knoten steht für einen Wunsch, der sich erfüllt, wenn die Fita abfällt. Sie abzuschneiden bringt Unglück.
Bonfims Berühmtheit beruht auf seiner Kraft, Wunderheilungen bewirken zu können - so wurde aus der anfangs ziemlich normalen Kirche ein so beliebtes Heiligtum. Es gibt einen Raum der Wunder, in dem Gläubige, die einer Heilung bedürfen, Fotos und ex votos, hölzerne und wächserne Nachbildungen von Körperteilen hinterlassen können und davon auch viel Gebrauch machen (siehe unten.)
Neben der katholischen Bedeutung hat die Kirche gleichzeitig eine herausgehobene Stellung für die Candomblistas. So wurde im Zuge des Synchretismus Jesus Christus (Nosso Senhor do Bonfim) mit Oxalá, der höchsten Gottheit im Candomblé verschmolzen, was dazu geführt hat, dass Bonfim zur wichtigsten Kirche des Candomblé wurde. Am Freitag, dem Tag des Oxalá, werden von 6 bia 9 Uhr jede Stunde große Gottesdienste abgehalten.
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