Sonntag, 18. Oktober 2015

Morro de São Paulo

Am letzten Wochenende habe ich mal Salvador da Bahia ein bisserl hinter mir gelassen. Raus aus der Stadt, rauf auf die Insel. Ein Mal durch die Allerheiligenbucht bitte, aber ohne Seekrankheit. Geht das? Klar.

Morro de São Paulo (S.P.) ist ein winziges tropisches Paradies. Ein kleines pittoreskes Feriendorf auf der Insel Tinharé, das eine unglaublich entspannte Atmosphäre bietet, 4 wunderschöne Stände mit verschiedenen Stilen (ein kleiner belebter Strand, 2 sehr lange, auf denen man auch das Alleinsein und die Weite genießen kann, ruhige Strände und solche zum Surfen) und eine sehr interessante Geografie. Die habe ich zusammen mit meinen Mitstreitern ausgiebig erkundet. Es gibt 3 größere Hügel und einen dichten dichten Wald. 
Daneben gibt es auf der Avenida am Strand am Abend jede Menge Bars, Restaurants, Clubs und Möglichkeiten sich im Sinne von Party auszutoben oder eben zu relaxen. Super ist zudem, dass es keine Autos auf der Insel gibt. Frachtgut und Gepäck wird mit Schubkarren auf den sandigen Wegen transportiert. Auf einer Seite der Insel ist quasi das "Zentrum" (Aureliano Lima Platz) der Rest der Insel ist wenig bewohnt, aber alles ist insgesamt ganz klein, wirklich beschaulich. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Pousadas, Hostels und Unterbringungsmöglichkeiten gesehen. Aber total schön, kein einziges großes Hotel, sondern alles ganz kleine, feine und niedliche Pousadas. 

Eines der Wahrzeichen der Insel ist ein altes Fort, eine alte und noch gut erhaltene Festungsanlage, die der Verteidigung der Insel und seines Hinterlandes dienen sollte. Weiter gibt es noch einen Leuchtturm auf der Insel, von dem man einen herrlichen Blick auf die Strände hat. Der Ort ist stark mit der brasilianischen Entdeckungsgeschichte verbunden und wurde im Jahre 1531 durch den portugiesischen Eroberer Martim Afonso de Sousa besiedelt. Später war die Insel dann Schauplatz von vielen Angriffen der Franzosen und Holländer, die versuchten, den Portugiesen Teile der Kolonie Brasilien wieder abzunehmen. Außerdem war Morro de S.P. auch ein Versteck von Piraten während der gesamten Kolonialzeit. 

Insgesamt ein herrliches kleines Paradies. Nur die Anreise gestaltet sich etwas schwierig, aber darum kommt man aufgrund der Lage nicht herum. Es ist gar nicht sooo sehr weit vom Süden von Salvador aus, aber durch die Insel-Lage muss man insgesamt für den Weg fast 4 Stunden insgesamt aufwenden und dabei 3 verschiedene Fortbewegungsmittel benutzen. Auf der Karte könnt ihr den Verlauf nachverfolgen. Zuerst haben wir vom Hafen hier in Salvador eine Fähre auf die Insel Itaparica genommen, was ungefähr 40 Minuten gedauert hat. Ein Mal durch die Allerheiligenbucht sozusagen. Ich war schon etwas unruhig, weil ich eigentlich sehr schnell Probleme mit meinem Magen auf dem Wasser bekomme, aber zum Glück ging alles gut. Es war sogar ganz schön vom Wasser aus einen Blick auf Salvador zu bekommen. Anschließend sind wir 1 Stunde auf der Insel mit dem Bus gefahren bis wir über eine Brücke aufs Festland gekommen sind. In der Nähe der nächstgrößeren Stadt Valenca haben wir dann wieder das Fortbewegungsmittel gewechselt und sind mit einem kleinen Schnellboot auf die Insel Tinharé gefahren, an deren Spitze Morro de S.P. liegt.Dies hat auch nochmal 20 Minuten gedauert, dazu kommt noch was Umsteigen und Warten. Es ist schon sehr viel Aufwand, den man betreiben muss, aber als wir die Insel erreicht hatten, habe ich schnell gemerkt, dass es das wirklich wert war. :-))

Es war ein super Wochenende dort. Wir sind in einer kleinen sympathischen Pousada im Zentrum untergekommen und haben die Zeit wirklich genossen, ja das kann man schon sagen, hehe. :-) Es tat richtig gut mal hier schön raus in die Natur zu kommen, mal raus aus der City... die Strände entlangspazieren und aufregende Orte auf der Insel im dichten Wald zu entdecken. Besonders sympathisch fand ich, dass alles auf der Insel den Charme der Entspanntheit versprüht und man wirklich das Gefühl hat, hier am "anderen Ende der Welt" zu sein. ;-) Außerdem mag ich einfach diesen "hippie" Stil und auf Morro gab es viel viel kleine Stände, hippieske Straßenverkäufer und "Aussteiger" Typen. Sehr sympathische Menschen haben wir dort getroffen. Die Händler wollen zwar ihrem Kram an den Mann und an die Frau bringen, aber ich habe es nicht ein Mal erlebt an dem Wochenende, dass ich davon genervt war oder es aufdringlich war. Ich hätte schon sehr viel kleines Zeugs dort kaufen können, für die Arme, den Hals etc. etc. Viel viel schöner Holzschmuck und handgearbeitete Sachen. Aber wisst ihr was? Ich habe mich zurückgehalten und bis auf eine Sache gar nichts gekauft! ... und dann fanden wir diesen Shop mit dem Raul Seixas Shirt und Rob meinte sofort, ich müsse das kaufen, komme gar nicht darum herum. Wurde quasi von meinen Mitstreitern gezwungen. Auf der Stelle zwar nicht aber ohne das Shirt hätte ich die Insel quasi nicht verlassen dürfen. ;-)
Was es damit auf sich hat, dann in einem der nächsten Posts. 

Morro hat mir echt gut gefallen, auch wenn ich denke, dass der vormals vorhandene Status als "Insidertip" für brasilianischen Tourismus schon lange obsolet ist. Von Morro hat mir hier eigentlich jeder vorgeschwärmt, meine Gastfamilie, die Haushälterin, viele Mitarbeiterinnen in der Schule und viele andere Leute. An unserem Wochenende war es zudem sehr voll, nahezu ausgebucht, was am Feiertag am Montag lag. Aber auch sonst ist es am Wochenende immer nahezu "ausverkauft" wurde mir berichtet. Morro ist einfach ziemlich angesagt bei den Brasilianern in Bahia. Natürlich sind dies nur jene, die es sich leisten können... also im Endeffekt sehr sehr wenige. :-/ Ich wünschte jeder Mensch in Salvador hätte die Möglichkeiten mal ein Wochenende auf die Insel zu kommen... :-( 

Aber die vielen Menschen auf kleinem Raum im Zentrum sind kein wirkliches Problem, die Insel bietet mit den laaaangen einsamen Stränden und dem Wald auf den Hügeln wirklich genug Möglichkeiten auf einsamen Pfaden sein eigenes Ding zu machen. Anne und ich haben am Sonntag morgens davon sehr viel Gebrauch gemacht und einige tolle abgelegene Buchten, Strände und Orte entdeckt. :-) Das war wirklich aufregend.

Wer war die Crew? 
Neben mir waren noch 3 weitere Mitstreiter_innen von meiner Sprachschule dabei. Rob, unser verrückter holländischer Professor; Anne aus Frankreich mit der ich schon zuvor viel unterwegs war; Fiona aus Frankfurt, die vor mir schon 2 Wochen an der Schule war; und Olmo aus der Schweiz. Es war eine wirklich bunte Mischung, hat aber super gepasst. Rob hat wie immer einige Stories aus seinen früheren Besuchen in Brasilien zum Besten gegeben. Super-Typ. Und das mit 65. Wir haben das ganze relativ spontan 2 Tage vorher organisiert, was gar nicht soo einfach war, weil viele schon belegt war. Ein paar Telefonate, e-mails und Planungen mehr und dann hatten wir Freitag Abend auch den Plan, die Tickets und den Durchblick wie wir am nächsten Tag auf die Insel kommen. Aufgrund der komplizierten Anreise gab es da einiges im Blick zu haben, aber es hat alles geklappt. Typisch brasilianisch eben, irgendwie geht es am Ende dann doch auf. Es braucht vielleicht etwas Warterei, Mühe, dies und das... aber am Ende wird es dann wunderbar! :-)

Viel Spaß beim Checken der Fotos. Es sind wirklich viele geworden aber ich denke sie vermitteln einen guten Eindruck vom Wochenende auf dieser wirklich bezaubernden kleinen Insel. Morro de S.P. ist nicht nur aufgrund seiner Lage die Spitze der Entspannung.

Der nächste Post handelt dann wieder vom Stadtleben. ;-)











Praia 3 [Strand 1 von 4 großen an der Westseite]




"natürliche Swimming Pools"



vor der Abfahrt

unsere Fähre


tchau Salvador, vai voltar







ziemlich mutig

every day lifestyle... so whaaat?













Salvador von der anderen Seite der Bucht












letzter Teil der Reise

der "Hafen" von Morro






Zentralplatz


Blick von meinem Zimmer in der Pousada








primaira praia - der erste kleine Strand


























auf dem Weg zur Spitze, etwas Hilfe durch ein paar Treppen... das sollte sich bald ändern


der Leuchtturm


Blick vom Hügel auf den ersten Strand






wer braucht schon Ibiza wenn er Morro haben kann?


ich liebe diese kleinen Pousadas

guten Morgen










Rob, der König der portugiesischen Grammatik


















Sport morgens am Strand. Immer!

Rob Style


Rob kann besser posen als ich ;-)


der Duft von Marihuana am Sonntag Morgen





















Anni und Fiona

es sterben mehr Menschen im Jahr aufgrund der Nüsse als durch Haiangriffe





































das alte Fort im Blick










































bereit machen für die Fahrt mit der Seilbahn









ein Kilombo war eine frühere Zufluchtsstädte für Sklaven. Black Power!

ein kleiner verlassener Strand im Paradies








One Love! Hab ich damals als Jugendlicher auf meinen Rucksack geschrieben

Hippe Unterkunft ... wär gern ein paar Tage da geblieben






einen Strand ganz für sich alleine haben ... naja fast ;-)








klar, Acai muss sein!



haha


ich häng mit den Coolen. Und Rob ist der Lässigste von allen!












tchautchau





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