Mittwoch, 18. Juli 2018

Belém (2)



Nein, Belém ist kein Stern, der funkelt... sondern eine kleine Perle, die an manchen Stellen etwas tropisch "schimmelt" und "fault", doch die Stadt ist wirklich wunderschön grün und man kann diesen "alten Zauber" aus der Boom-Zeit des Kautschuk noch an vielen Ecken spüren. Ich bin auch in einigen der vielen Parks und zoologischen Gärten gewesen, die die Stadt bietet. Belém ist wirklich im Herzen keine " total moderne" Stadt, so war mein Eindruck, auch wenn ich dann doch überrascht war, wenn ich mal in einigen der "feineren Viertel" der Stadt zum spazieren war, dass es doch hier und da so aussieht wie in den Hochhaus-Schluchten der Mittel- und Oberklasse-Viertel von Fortaleza oder Salvador.

Ich hab mich immer gerne besonders - zu allen möglichen Zeiten (außer spät abends, da fallen Prostituierte und Drogenverkäufer in Scharen ein!) im Hafenviertel aufgehalten mit seinen verschiedenen Hallen, Stationen, kleinen und großen Anlegerstellen und der berühmten Markhalle. Der "Ver o Peso"-Markt ("Schau auf das Gewicht!") ist der traditionsreichste Markt Amazoniens und bietet vom Morgengrauen bis zum späten Nachmittag ein unglaublich hektisches Treiben. Es wird alles verkauft, was man sich kulinarisch oder irgendwie damit verbunden vorstellen kann: Fische, Meeresfrüchte, Fleisch, Früchte, Gemüse, Tropenprodukte und jede Menge Heilkräuter... und einige Schamanen und "Hexen" verkaufen Elixiere und Amulette. "Nirgendwo sonst liegen in Amazonien die Produkte und Geheimnisse des tropischen Waldes in so konzentrierter Form vor dem staunenden Besucher wie auf dem "ver o peso" Markt." steht es im ,Reise Know-How Brasilien'. Alles erschien mir hier immer wie auf einem riesigen Ameisenhaufen, so voll, bunt und immer in Bewegung schien mir hier alles. Manchmal habe ich mich einfach auf die andere Straßenseite gesetzt und zugeschaut und manchmal habe ich mich mitten hineingestürzt. Ein riesiges Angebot an Garküchen, Essensständen und Straßenverkäufern kommt neben der vielen kleinen "richtigen" Markthallen noch dazu. Man muss es sich aber schon "rau" vorstellen... die Düfte, die ganzen verschiedenen Gerüchte, viel Dreck, viele Menschen, die einfach auf dem Boden schlafen, Drogenumschlagplatz und Aufenthaltsort des "einfachen" Volkes mitsamt aller manchmal möglichen Problemlagen, aber gerade deswegen so interessant und irgendwie anziehend auf mich.

Dazu fand ich die "Estação das Docas" sehr schön gestaltet: Ein altes Hafengelände mit 3 riesen Hallen, die vor 10 Jahren zu einem modernen und sehr einladenden Kulturzentrum mitsamt riesigem kulinaschen und künstlerischen Angebot errichtet wurden. Ein sehr schöner Kontrast zu den vielen verfallenden und vor sich her schlimmelnden alten Gebäuden am Wasser und im Zentrum der Stadt.
Mir hat es wunderbar gefallen in der Stadt, besonderd diese "tropisch-schäbige" Atmosphäre habe ich genossen, aber ich gebe auch zu, dass ich am Ende der Zeit dann schon auch etwas einen Strand und eine "richtige" Orla vermisst habe, weswegen ich mich dann auch ganz spontan dazu entschieden habe, dass ich noch nach Natal reise! :-)








































































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