Sonntag, 15. Juli 2018

Manaus (1)




Manaus im Bundesstaat Amazonas, dies überaus tropische und wilde Stadt.
Der "Kern" meiner diesjährigen Reise nach Brasilien. Ich hatte mir das ja schon sehr lange vorgenommen, dass ich nach den vielen Städten an der Küste, die ich inzwischen kennengelernt habe, endlich mal in diesen gänzlichen anderen Teil von Brasilien gelange. Der Regenwald fasziniert mich schon seit ich ein kleiner Junge war und ist in meinem Kopf so bunt und so voller Bilder und Vorstellungen im Laufe der Jahre immer mehr gewachsen. So auch diese Stadt, die mitten in den Urwald hineingedrückt scheint. 
Manaus hat viele Besonderheiten, die es von anderen Städten Brasiliens unterscheidet. Es gibt keine Fernstraßen-Verbindung, also ist man aufs Schiff oder aufs Flugzeug angewiesen. Ich war sehr viel in den letzten Wochen auf dem Schiff unterwegs, aber eine Reise von 3-4 Tagen nach Belém auf dem Amazonas würde ich dann wirklich wegen meiner Schwindel-Krankheit nicht aushalten, also bin ich natürlich geflogen. ;-)

Manaus ist überaus "dreckig", roh und bunt und so wunderschön hübsch "tropisch verfallen", ich liebe das ja, diese gewisse "Schroffheit", aller Städte in Brasilien. Aber Manaus ist wirklich speziell... und an vielen Stellen spürt man den noch alten "Mythos" der Stadt aus der Zeit des Kautschuk-Booms, wo die Paläste gebaut wurden oder die berühmte Oper. Alles inzwischen merklich verfallen, aber gerade deswegen so interessant. Ja, wer würde es ahnen heutzutage, dass es Manaus war, das als erste Stadt in ganz Südamerika eine Eisenbahn und elektrischen Strom und Licht hatte? Dem Regenwald sei dank (der Kautschuk Boom!). 

Ich habe mich viel treiben lassen im Zentrum der Stadt und am Hafen... wie "heruntergekommen" es dort ist und wie "charmant" gerade deswegen. Die Arbeiter zu beobachten, die vielen Reisenden von den Schiffen...wie die Fracht verladen wird. Ankomme und Losziehen. Was für ein Gewusel aus Menschen, Tiefen, Obst und einfach allem was mit den vielen vielen Schiffen auf diesem besonderen Fluss transportiert wird. Dieses spezielle Amazonas-Feeling eben. Wild und kaum zu bändigen das alles hier ... und so bunt.

Gleichzeitig ist - und das bekommt man innerhalb des alten und verfallenen Zentrums und auch in den Favelas rund um die Stadt kaum mit - auch eine sehr "Innovative" Stadt, in der noch bis vor einigen Jahren etliche Technologie- und Produktionsunternehmen aus aller Welt ihre Fabriken hatten, in der "zona fraca", einer extra eingerichteten Freihandelszone, über die zur Zeit wie überall in Brasilien aber leider auch die Traurigkeit der Krise liegt, mit allem, was dazugehört.

Es war eine sehr intensive Zeit für mich in dieser Stadt... die mir immer wieder als Ausgangs- und Zielpunkt für meine kleinen und großen Abenteuer-Reisen und Unternehmungen in den Regenwald diente. Anfangs brauchte es ein paar Tage, bis ich richtig "warm" geworden bin (wobei das bei den Temperaturen und besonders der Luftfeuchtigkeit eigentlich komplett gegenteilig ausgedrückt werden müsste!) mit der Stadt, so ganz ohne Strand (es gibt aber einen "künstlich geschaffenen" Sandstrand am Fluss), aber dann war ich richtig ein bisschen traurig, aber ich dann weiter gezogen bin. So vieles ist mir ans Herz gewachsen, besonders das wunderbar atmosphärische, weil so raue und tropisch-verfallene alte Hafenviertel...


Zum besonderen Klima noch ein paar Worte: Ich liebe es ja heiß und schwül, aber Manaus hat dann wirklich nochmal jedwede Vorstellung und alles was ich bis dahin kannte, getoppt. Bis zu 98 % Luftfeuchtigkeit in der Nacht, Temperaturen immer über 35 Grad, kein Wind... Sowas habe ich noch nie erlebt aber ich mochte es sehr, auch wenn die T-Shirts in den 10 Tagen nicht ein Mal ausgepackt wurden... aber vielleicht gerade deshalb. Dieses Gefühl abends um 11 Uhr aus der Unterkunft nach draußen zu gehen, unbeschreiblich... dieser Temperatur-"Flash" ... und ich habe mich ja schon oft darüber ausgelassen wie sehr die Brasilianer ihre so kalten Klimaanlagen-Räume mögen.


Achja, ihr wisst ja was ich auf kulinarischer Ebene mit am meisten an Brasilien schätze: Die Säfte... und diese unglaubliche Auswahl. :-)) Ich glaube, ich habe meinen Saft- und Guaraná Konsum von Maceió 2015 nochmal getoppt. Unschlagbare Auswahl an Saft-Bars, an jeder Ecke... zeitweise habe ich glaube ich 4 1L Säfte an einem Tag hier in Manaus getrunken und "konusmiert", einfach sooo lecker... Karte rauf, Karte runter! ;-) 


























































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