Dienstag, 1. Dezember 2015

Terminal Rodoviário / Iguatemi

Der (Fern-) Bus-Bahnhof liegt direkt in der Mitte von Salvador, also der geographischen Mitte. Innerstädtische "Highways" führen dorthin und es ist eine sehr hektische und lebhafte Atmosphäre in dieser Ecke der Stadt. Kein Wunder...
Dort befindet sich auch das größte Shopping der Stadt, das Iguatemi Shopping. 

https://en.wikipedia.org/wiki/Iguatemi_Empresa_de_Shopping_Centers

Das erste Mal bin ich ja eines Nachts dort gelandet, als ich einen Fehler bei der Busauswahl gemacht habe...  ( die Geschichte habe ich hier ja schon präsentiert) Mein zweiter Besuch war etwas  besser "eingeplant", hehe. 

Ich war dort, weil ich für meine Weiterreise nach Maceió ein Busticket gekauft bzw. reserviert habe. Das war wirklich ein kleines Erfolgserlebnis. Bisher musste ich ja allerhand Sachen in Geschäften wie z.B. die Sache mit meinem Handyguthaben etc. etwas "freestylen" und improvisieren in Sachen Portugiesisch, weil ich natürlich nicht jedes Wort aus diesem Kontext auf Portugiesisch kenne und quasi niemand in den Shoppings und Geschäften Englisch spricht. Es hat alles immer geklappt letztendlich aber ein paar Mal dauerte es natürlich etwas, weil es um technische Sachen und Vokabular ging.
Bei der Sache mit der Busreservierung nun war es wirklich ein sehr schönes Gefühl, dass ich mich ohne Probleme mit der Frau des Busunternehmens unterhalten und alles abklären konnte, ohne dass es Irritationen gab! :-) Richtig cool und irgendwie hat mich das in dem Moment auch etwas "stolz" gemacht und hat mir gezeigt, dass ich mich wirklich richtig verbessert habe in Sachen Sprache hier. :-)

Übrigens: Was in Deutschland in den letzten Jahren erst ins Rollen gekommen ist - diese Sache mit den Fernbussen - ist hier in Brasilien schon lange Standard, vor allem eben auch dadurch, dass es zwischen den Städten keine Züge gibt, die verkehren. Mit den Bussen kann man quasi überall hinfahren, es wird von Salvador zum Beispiel fast jede Stadt in Brasilien angefahren. Man kann z.B. einen 30 Stunden Trip in den Süden des Landes buchen... oder 10 Stunden nach Maceió, so wie ich es gemacht habe. 
Der Busbahnhof ist schon ein großes Ding, da muss man sich erst mal drin zurechtfinden. Es gibt ca. 40 Abfahrstationen und an die 30 verschiedenen Unternehmen, die jeweils unterschiedliche Strecken bedienen.

Auf jeden Fall war dort im Bereich zwischen Busbahnhof und Shopping-Mega-Center ein solcher Menschenauflauf, wie ich ihn bisher noch nicht in Salvador erlebt habe. Über die mehrspurige Schnellstraße führten mehrere kleine Brücken-Konstruktionen, auf denen sich die vielen 1000 Menschen wie kleine Ameisen bewegt haben, ich mittendrin. Dazu auf der anderen Seite vor dem Shopping noch riesige Menschenaufläufe, auf dem Platz davor befindet sich die mit Abstand größte Kirche in Salvador ... alles zusammen dann noch getoppt vom Verkehr zur Rush-Hour auf den Straßen, dazu der Knotenpunkt für die Omnibusse ... man hätte hier echt eine Messuhr aufstellen können, wie sehr das Leben hier "pulsiert" und sie wäre zerbrochen ... wie ein Ameisenhaufen. Hinter dem Busbahnhof ist eine riesige Favela entstanden, die sich damals rapide entwickelte als dieses Fernbus-Terminal gebaut wurde und viele der Arbeiter sich einfach deshalb direkt vor bzw. hinter dessen Toren an den Hügeln niedergelassen haben und geblieben sind.
Ansonsten gibt es außer dem Mega Shopping und dem Terminal in diesen Bezirken nicht viel zu sehen... außer jeder Menge Hochhaus-Blocks und abgeschotteter Wohngebiete. Also relativ schnell wieder weg für mich... alles erledigt! Bis zum nächsten Mal, wenn ich abreise.























Damals als kleiner Junge war ich absoluter Senna Fan ... ich weiß sogar noch wie traurig ich war als er an diesem einen Sonntag verstorben ist. Kann mich noch genau erinnern wo ich zu dem Zeitpunk dieses Ereignis im Fernsehen verfolgt habe und wie ich das damals nicht glauben und verstehen konnte als kleiner Bub.


Es weihnachtet schon sehr in Salvador ... schon sehr früh! Mitte November war die meiste Weihnachtsbeleuchtung in den Shoppings und draußen schon am leuchten und glitzern. Ich bin da ja nicht so ein Fan von im warmen Klima.


Die typischen Straßenverkäufe und ihre kleinen Ess- und Getränke-Stände ... manchmal ballen sie sich, dass man den Gehweg vor lauter kleinen Ständen nicht mehr sieht. ;-) Aber ich liebe das an Brasil: An jeder Ecke kann man seinen Durst stillen, Kleinigkeiten zu Essen kaufen etc etc.... man kann einfach so vieles auf der Straße erledigen: Abendessen inklusive.









Dienstleistungen... Service, immer ein kleines Geschäft machen, auf der Straße ... das ist typisch Brasilien. Im Stau werden einem so einige Sachen angeboten: Service für die Windschutzscheibe, Süßigkeiten, Wasser etc. etc. Manchmal hängen sie die Sachen in langen Rot-Phasen auch einfach an die Spiegel und kommen 1 Minute später wieder und nehmen es ab wenn man nichts kaufen will. ;-) Genau so läuft das manchmal im Omnibus ab. Kleine Geschichte zum Schmunzeln: In meiner ersten Woche saß ich im Omnibus und ein Typ verteilte dort einfach so ein paar Billig-Kopfhörer und drückte sie jedem in die Hand ... ich hab mir nichts dabei gedacht und bin dann spontan an der nächsten Bushaltestelle raus, da hatte der Typ seine Aktion da noch gar nicht wieder beendet; also die Teile eingesammelt bei den Leuten, die sie nicht kaufen wollten. Ich hab gar nicht darüber nachgedacht, stand draußen mit dem Ding in der Hand als ich gerade ausgestiegen bin und der Typ fuchtelte wild mit den Armen ... da verstand ich natürlich und drückte ihm das Ding durch die offene Scheibe wieder in die Hand... haha, hätte ich ihn fast abgezogen. ;-)





Die mit Abstand größte Kirche in Salvador. Das Thema Religion und Kirche in Brasilien ist sehr sehr komplex... zu komplex, als dass ich hier eine Abhandlung darüber präsentieren möchte. Wer sich kurz informieren möchte, um welche Art von Gemeinde/Kirche/Glaubensrichtung es sich hier handelt, der schaue bitte in diesem Wiki nach, für einen kurzen Überblick. 
Mit meiner Gastfamilie habe ich viel über das Thema Religion und die verschiedenen Ausprägungen in Brasilien gesprochen und diskutiert. Ich bin in dieser Hinsicht ja sehr offen und immer interessiert... und hab auch schon einiges in Deuschland über die religiösen Verhältnisse in Brasilien gelesen. (Stichwort: "Befreiungstheologie") Hab ja nicht ohne Grund damals evangelische Theologie studiert und das ja sogar abgeschlossen, wie ihr wisst. ;-) 
War wirklich immer spannend darüber zu sprechen. Ich habe auch mit vielen Einheimischen in Salvador, darunter auch mit vielen Taxifahrern über das Verhältnis der verschiedenen religiösen Ausprägungen im Land gesprochen. Ich habe viel aus diesen Gesprächen gelernt, sodass ich mich, wenn ich wieder in Deutschland bin, weiter und tiefer in dieser Hinsicht mit dem Thema "Religionen in Brasilien" beschäftigen werde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Igreja_Universal_do_Reino_de_Deus








Umsteige-Platz / Halle für den Omnibus-Verkehr. Auf diesen Brücken da links im Bild war solch ein Menschen-Verkehr, das war echt der Wahnsinn.







Tjoa, das ist natürlich auch Brasilien: Abwasserprobleme, Flüsse, die nicht wie Flüsse sondern wie Klärgruben aussehen ... zum Glück habe ich davon in Salvador nicht so viele gesehen wie es in anderen Städten der Fall ist. Hier kommt positiv zum tragen, dass Salvador eine für Brasilien sehr alte Stadt ist und im Gegensatz zu vielen anderen Großstädten des Landes noch ein relativ gutes Abwassersystem hat, das eben auch nicht nur oberirdisch verläuft.





Zum Abschluss des Tages hab ich mir dann schön leckere Käsebrötchen und einen natürlich vorzüglichen Saft gegönnt! :-)

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